Niedersachsen und der Wasserstoff - ein El Dorado in Europa
Niedersachsen
16.9.20

Niedersachsen und der Wasserstoff - ein El Dorado in Europa

Wenn über Wasserstoffgesprochen wird, dann ist meist die Rede vom sogenannten grünen Wasserstoff: Wasserstoff der klimaneutral aus erneuerbaren Energien erzeugt wird und somitCO2-frei ist. 

Grüner Wasserstoff schafft das, was bisher selten gelungen ist: er wird von nahezu allen Akteuren aus Politik, Forschung und Wirtschaft als chancenreiche Zukunftstechnologie angesehen. 

Er bietet die Möglichkeit, in den CO2-intensiven Bereichen Verkehr, Industrie und Gebäuden einen Beitrag zur Einhaltung der Klimaschutzziele zu erreichen. Die Europäische Kommission verschärfte jüngst die eigens gesteckte Zielmarke: Bis 2030 soll die EU ihren Ausstoß an Treibhausgasen um mindestens 55% unter den Wert von 1990 drücken. 

Wir alle wissen, dass wir jetzt handeln müssen, um den Klimawandel aufzuhalten und damit unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder zu sichern. Mit grünem Wasserstoff haben wir eine Technologie zum Greifen nahe, die genau dazu beitragen kann. Mit grünem Wasserstoff gelingt nicht nur die Verkehrswende, es gelingt eine Reform der Energieversorgung und damit eine klimaneutrale Zukunft. Und das alle ohne Begrenzung und Verzicht.

Ideologische Grenzen, die uns oft bei anderen Zukunftsideen und Reformen ausbremsen, gibt es beim Wasserstoff weniger. Über alle Parteigrenzen hinweg wird Wasserstoff als Chancegesehen. Daher haben wir hier die fast einmalige Gelegenheit,  politische Gegebenheiten zu schaffen für mehr Investitionen und günstige rechtliche Rahmenbedingungen.

Deutschland darf nicht den Fehler machen und wie so oft in die Rolle des europäischen Bedenkenträgers schlüpfen. Unsere Wirtschaft ist technologieaffin und technologieoffen. Genau so sollte sich jetzt die deutsche Politik präsentieren. 

Niedersachsen bietet exzellente Standortbedingungen und könnte zum El Dorado für Wasserstoff in Deutschland und Europa werden. Seehäfen, On- und Offshore Windparks, unterirdische Formationen zur Speicherung von Wasserstoff und nicht zuletzt unser Know-How und wissenschaftliche Expertise. Unsere Standortvorteile liegen auf der Hand, wir müssen sie nutzen und im europäischen Vergleich stärken. Neben Forschungsgeldern und den rechtlichen Rahmenbedingungen müssen wir also jetzt anfangen, eine Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen bzw. auszubauen.

Gemeinsam müssen wir uns für einheitliche und faire Rahmenbedingungen von H2-Technologien und die Implementierung der EU-Wasserstoffstrategie in Niedersachsen einsetzen.

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