Oetjen: Keine Zwei-Klassen-Mentalität beim Tierschutz.
Niedersachsen
23.4.20

Oetjen: Keine Zwei-Klassen-Mentalität beim Tierschutz.

Europaabgeordneter Jan-Christoph Oetjen fordert Bestandsmanagement für niedersächsische Wölfe.

Der Wolf ist in Niedersachsen wieder beheimatet. Dies zeigen neben der steigenden Anzahl der Tiere vor allem auch die vielen Nutztierrisse. In einer Anfrage an die Europäische Kommission will der niedersächsische Europaabgeordnete jetzt wissen, ob die Chance für ein aktives Bestandsmanagement gesehen wird.  

"Es wird Zeit, dass wir dem Wolf mit dem nötigen Realismus begegnen. Die Bestände haben sich soweit erholt, dass nun Schluss sein muss mit der Wolfsromantik"

so der FDP-Politiker. Die Weidetierhalter haben ein Recht darauf, dass auch ihre Tiere geschützt werden, macht Oetjen klar.

"Eine zwei-Klassen-Mentalität beim Tierschutz darf es in Europa nicht geben"

fordert Oetjen.

Da die Wolfspopulation weiter steigt, ist es nun an der Zeit, die rechtliche Grundlage zu schaffen, um regulierend einzugreifen. "Gerade in Gebieten, die sich schlecht durch Abwehrmaßnahmen wie Zäune schützen lassen, muss die Devise "agieren statt reagieren" lauten." macht der Europapolitker auf die besondere Situation z. B. an den niedersächsischen Deichen aufmerksam.

Weidetierhalter und Anwohner brauchen Sicherheit.

Hier unten findet ihr meine Anfrage an die Kommission in diesem Bereich:

Die Rückkehr des Wolfes in Deutschland beschäftigt Tierschützer und Weidetierhaltergleichermaßen. Zum einen steht die Erhaltung der geschützten Tierart im Vordergrund. Zum anderen fürchten Schäfer und andere Weidetierhalter große wirtschaftliche Schäden, durch die ansteigenden Wolfsrisse auf deutschen Weiden. Neben Unterstützung beim Herdenschutz sind die betroffenen Landwirte allerdings auch auf die Regulierung der Wolfspopulation bei günstigem Erhaltungszustand angewiesen.

Der Wolf in Deutschland und im westlichen Polen gehört zur Mitteleuropäischen Flachlandpopulation. Diese stammt ursprünglich aus der Osteuropäischen Wolfspopulation, welcheim östlichen Polen und Osteuropa beheimatet ist. Zwischen beiden Populationen findet ein genetischer Austausch zwischen Wölfen statt. Für den gesunden Erhaltungszustand für Populationen, welche wie die Mitteleuropäische im genetischen Austausch zu anderen steht, ist in der FFH-Richtlinie eine Grenze von 250 Tieren gesetzt.

1. Erkennt die Kommission, dass die Mitteleuropäische Flachlandpopulation des Wolfesdurch Migration aus der Osteuropäischen Wolfspopulation entstanden ist und dass diese beiden Populationen durch genetischen Austausch untereinander verbundensind?

2. Denkt die Kommission, dass in der Mitteleuropäischen Flachlandpopulation ein günstiger Erhaltungszustand vorhanden ist?

3. Sieht die Kommission die Möglichkeit, ein aktives Bestandsmanagement für diesePopulation auf den Weg zu bringen?

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